Pazifiküberquerung Galapagos/Marquesas Tag 2

Wir haben nicht sehr lange geschlafen an diesem Morgen, zu groß war die Ungewissheit, wie wir aus dieser Situation herauskommen. Die Inspektion sollte um 7:00 Uhr stattfinden, eine halbe Stunde später kam dann tatsächlich ein Taxiboot und brachte fünf Leute an Bord, zwei Herren von der Marine, ein Mann und eine Frau von der lokalen Verwaltung und ein Herr vom Nationalpark.
Alle waren gut gelaunt und haben weitgehend das Gleiche besichtigt und abgefragt wie bei der vorigen Inspektion und weniger gründlich und vergleichsweise flott. Wozu man Kühlschränke, Toilettentank, Rettungswesten, Feuerlöscher……… bei einem ausreisenden Boot kontrollieren muss, wird wohl für immer ungeklärt bleiben. Aber alle waren zufrieden, haben sich wieder hingesetzt und sahen dann auf einmal ziemlich ratlos aus.
Denn das Problem war leider nicht gelöst. Es fehlte die Inspektion von Santa Cruz, andere Insel, andere Behörden – auch wenn alle das gleiche kontrollieren, es gilt trotzdem nicht für die jeweils andere Insel. Außerdem fehlte uns noch eine Fahrtgenehmigung für die gestern zurückgelegte Strecke. Hier auf der Insel können wir nur eine Genehmigung bekommen von hier nach den Maquesas, das Stück zwischen den Inseln vom Vortag bleibt damit ungenehmigt. Es wurde viel telefoniert, aber keine Lösung gefunden. Also sind alle erst mal wieder abgefahren. Wir dürfen das Boot nicht verlassen und müssen warten, bis sich jemand meldet. Aber immerhin sagt der nette junge Mann vom Militär noch beim Weggehen, wir sollten uns keine Sorgen machen, sie sind Freunde. Na, dann wird wohl alles gut werden.
Und es wurde gut, sogar schneller als gehofft. Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, als der junge Mann im Kampfanzug zurückkam und uns ein paar Zettel in die Hand gedrückt hat. Wir haben nach den Kosten gefragt und konnten die Antwort kaum glauben – das erste Mal, das etwas auf diesen Inseln nichts gekostet hat. Wir haben uns mit einem Fläschchen Jägermeister bedankt, dann bat er noch um ein Erinnerungsfoto und dann waren wir frei.
Aber es wäre nicht Galapagos, wenn es bei diesem schönen Abschluss bliebe. Kaum war der freundliche Mensch fort, hat sich jemand über Funk gemeldet, wir sollten innerhalb von 30 Minuten die Bucht verlassen. Das haben wir dann ohne weitere Umstände getan. Nun hatten wir zwar ein Papier mehr und reichlich Wut im Bauch, dafür war aber der Wind weg. Das Windverhältnisse haben sich über die Nacht nicht günstig für uns entwickelt, so dass wir leider noch einige Zeit unter Motor fahren müssen, bis wir wieder ein Windfeld erreichen.
Da die See sehr ruhig ist, können wir jetzt langsam in die Bordroutine finden. Adrian hat uns zum Abendessen als Abschied von den Inseln unseren dort geangelten Grouper zubereitet, dann haben wir zusammen noch etwas in den wunderbaren Sternenhimmel geschaut und ich habe mich sehr gefreut, eine Sternschnuppe zu sehen, weil ich doch gerade einen wirklich großen Wunsch habe. Jetzt wird also nichts mehr schiefgehen und wir können den Pazifik in seiner ganzen Weite genießen.

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