Pazifiküberquerung Galapagos – Marquesas, Tag 10

Heute, nach einem Drittel der Strecke von Santa Cruz/Galapagos, auf unserem Weg in die Südsee hat sich eine Alltagsroutine eingestellt. Die Tage und Nächte gehen fließend ineinander über. Wir haben uns an den Schlafrhythmus gewöhnt und wachen inzwischen von allein zu den abgesprochenen Zeiten auf. Auch die Wachen verlaufen entspannt, da wir in der Zeit jeweils 30 Minuten schlafen, dann einen Rundgang machen und uns wieder hinlegen, zumindest solange nichts anderes zu tun ist. So sind wir beide auch tagsüber nicht außergewöhnlich müde und die Nachtwachen stellen keine allzu große Belastung dar. Da der Mond gerade zunimmt, werden die Nächte mit jedem Tag heller und es ist sehr schön, im dunklen Cockpit zu sitzen und in die Nacht zu schauen. Da wir nach wie vor eher schwachen Wind haben, ist unsere durchschnittliche Geschwindigkeit mit 5 Knoten leider nicht besonders hoch. Das bedeutet auf der einen Seite natürlich eine längere Reisedauer, auf der anderen jedoch auch ein sehr angenehmes und komfortables Segeln, da stressfrei und mit wenig Lage verbunden. Wir können, zumindest meist, am gedeckten Tisch essen und auch das Kochen macht wesentlich mehr Spaß, wenn man dabei fast normal in der Küche stehen kann und einem nicht bei jedem Handgriff etwas entgegenkommt oder wegrutscht. Letztlich haben wir es sowieso nicht in der Hand und müssen das Wetter annehmen, wie es kommt. Die Wetterlage ist derart großräumig, dass wir auch mit Kurswechseln keine wesentliche Veränderung erreichen würden. Also versuchen wir, die guten Seiten am gemächlichen Reisen in den Vordergrund zu stellen und uns über das doch eigentlich sehr angenehme Wetter zu freuen.
Was uns, insbesondere Adrian, dagegen wirklich ärgert, ist der bisher ausbleibende Erfolg beim Angeln. Wir haben die Angeln zu allen Tages- und Nachtzeiten draußen und versuchen es mit den verschiedensten Ködern. Nur leider beißt kein Fisch an. Wir haben morgens bisher auch noch nicht einen einzigen fliegenden Fisch an Deck gefunden, von denen wir nach Nachtfahrten meist 10 bis 15 Stück auf dem Deck einsammeln mussten. Eine Erklärung haben wir auch dafür nicht. Wir haben einmal von einem Aberglaube der Seeleute gelesen, dass kein Fisch an die Angel oder ins Netz geht, solange Bananen an Bord sind. Nun hatten wir immerhin 2 ganze Stauden aufgehängt – wenn da also etwas dran sein sollte, müssen wir uns noch 2 bis 3 Tage gedulden, bis die letzten Bananen gegessen bzw. überreif geworden sind. Wir werden sehen, ob wir solche Sprüche dann in Zukunft ernster nehmen sollten.
Unsere Position am 03.02.2023 um 18 Uhr Bordzeit (UTC-7): 3*19‘09“S // 107*47’33“W

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