Dagmar

Auch ich bin seit meiner Kindheit dem Wasser eng verbunden. Ich bin in Vereinen geschwommen und viele Jahre gepaddelt. Meine Urlaube habe ich jedoch meistens in den Bergen verbracht. Wandern ist bis heute wichtiger Ausgleich, im Wortsinne Erdung und immer wieder auch eine der schönsten Weisen, ein Land zu erleben, geblieben.

Seit ich Adrian kennen gelernt habe – das ist nun schon mehr als 15 Jahre her – ist auch das Segeln Bestandteil unseres gemeinsamen Lebens. Ich habe die üblichen Scheine gemacht und unsere knappe Freizeit verbrachten wir von Anbeginn an auf damals noch gecharterten Segelbooten. Für uns und auch unsere Familie war immer das klare Ziel, nachdem alle 4 Kinder ihre Ausbildung beendet und selbst berufstätig sind, unseren Lebenstraum zu realisieren und auf dem eigenen Segelboot die Welt zu bereisen.

Ich habe Architektur und Bauphysik studiert und in der Projektleitung, später dann mit Adrian in der eigenen Firma gearbeitet. Diese über Jahre eingespielte, enge Zusammmenarbeit war wohl eine der besten Vorbereitungen auf das Blauwasserleben. Wir mussten nicht erst auf dem Boot zu einer eingespielten Crew zusammenwachsen, sondern waren das praktisch von Beginn an.

An Bord bin ich zuständig für Leinen, Fender und Anker und kümmere mich um Kommunikation und Funk. Auch fällt das ungeliebte Thema – das Verstauen und vor allem Wiederfinden all der winzig kleinen und sperrig großen Dinge – in meinen Bereich. Ich koche (und lerne gerade zu backen) am Herd und erledige sonst das, was vielleicht als kalte Küche (einschließlich heißem Kaffee natürlich) zusammenzufassen ist.

Persönlich bin ich introvertierter als Adrian , lese gern und liebe Gespräche, die auch mal die Oberfläche verlassen. Ich genieße es, mich natürlich auf unserem Boot, aber vor allem an all den schönen Orten, an denen wir bisher waren, praktisch sofort zu Hause zu fühlen und eigentlich nicht mehr weg zu wollen. Jedes Mal und ich meine mit einer Ausnahme wirklich jedes Mal, wenn wir die Leinen los werfen, verdrücke ich ein paar Tränen. Dann aber gewinnt die Reiselust, wir steuern das nächste Ziel an, spüren die Bewegungen des Schiffs und erleben mit allen Sinnen das Meer.