Cartagena – Party in perfekter Kolonialkulisse

Es war eigentlich unser Plan, von Santa Marta mit dem Boot weiter nach Cartagena zu fahren und dort endlich den dringend nötigen Unterwasseranstrich machen zu lassen. Bei den abendlichen Gesprächen mit anderen Seglern, welche die Region bereits besser kennen als wir, wurde uns jedoch davon abgeraten. Kolumbien ist letztlich kein ausgesprochenes Seglerland, in Panama würden wir die deutlich bessere Infrastruktur für alle Arbeiten am Boot vorfinden. Das Argument überzeugte uns, so dass wir uns entschieden, hier in der Marina zu bleiben und alle Landausflüge per Bus oder Flugzeug zu unternehmen.

Selbstverständlich führte dann unser erster Trip auch direkt nach Cartagena. Ohne weitere Vorbereitung sind wir zum Busbahnhof in Santa Marta und für kleines Geld direkt in den nächsten Bus nach Cartagena gestiegen.  Feste Abfahrtszeiten gibt es nicht, der Bus wurde bis auf den letzten Platz besetzt und fuhr dann los. Es war laut und eng, fliegende Verkäufer fuhren etappenweise mit und priesen an, was sie zu verkaufen hatten –  Snacks, Getränke, Elektronik, Schmuck, Parfüm …… Wir fuhren durch mehr oder weniger schöne Siedlungen und Landschaften, leider überwogen die weniger schönen deutlich. Zur Krönung des “authentischen“ Reiseerlebnisses hielt der Bus etwa auf halber Strecke und alle mussten in ein deutlich verschlisseneres Modell umsteigen. Je näher wir Cartagena kamen, umso schöner wurde die Landschaft, wir fuhren durch Farmland, welches unserem Bild von Südamerika schon ziemlich nahe kam. 
In der Stadt angekommen, haben wir uns direkt in die historische Altstadt fahren lassen und diese dann auch nicht mehr verlassen 😉 Vom ersten Augenblick an waren wir begeistert, alles um uns herum war bunt, heiter und harmonisch.

Unser Hotel erschloss sich wie die meisten Gebäude hier über einen Innenhof mit Brunnen und Palmen, die die traumhafte Dachterrasse beschatteten. Wir haben uns in dem kleinen Pool auf dem Dach etwas abgekühlt und      haben uns dann einfach durch die Straßen und kleinen Gassen treiben lassen.

So sieht es in der ganzen Altstadt aus.

frischer Saft auf der Straße

Wir konnten nicht widerstehen und haben uns gleich am ersten Abend in eine der zahlreichen Pferdekutschen gesetzt, die mit ihrem Hufgeklapper den Sound der Stadt bestimmen. Ja, was soll ich sagen, es war richtig schön und ja, es war romantisch. Ein bisschen dick aufgetragen darf in solcher Umgebung wirklich sein.

eine der unzähligen Kutschen

Die beiden kommenden Tagen haben wir praktisch auf die gleiche Weise verbracht, wir haben unser Zimmer mit Badewanne genossen, sind tagsüber herumgeschlendert und abends in einem der schönen Restaurants essen gegangen. 
Uns hat das Touristische überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, die meisten Menschen waren Kolumbianer und es ist jeder zu verstehen, der an einem der schönsten Plätze seines Landes ein paar entspannte Tage verbringt.

Solche Straßenkünstler sieht man gerne.

Einfach alle haben Spaß.


Das Brautpaar erinnert an ein klassisches Gemälde.

Unser letzter Gruß gilt unbekannterweise diesem reizenden kleinen Mädchen, dass uns einen Abend lang immer wieder zum Lachen gebracht hat.

Zurück nach Santa Marta sind wir wiederum mit dem Bus gefahren. Diesmal hat uns die freundliche Taxifahrerin aber direkt zu einem Busunternehmen gebracht, dass ausschließlich Direktverbindungen zwischen den Küstenstädten in komfortablen Kleinbussen anbietet, so dass wir eine entspannte Rückreise entlang der Küstenlinie hatten. Zweimal Bus, aber der Kontrast könnte kaum größer sein.

Unser Fazit: Die Altstadt von Cartagena zählt nicht umsonst zum Weltkulturerbe und lohnt in jeder Hinsicht einen Besuch. 

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